Rohperlit

Perlite bestehen überwiegend aus Obsidian, einem natürlichen vulkanisches Glas, das den Gesteinen zugeordnet wird. Gläser haben eine amorphe Struktur, es sind also keine ausgebildeten Kristalle vorhanden. Damit sich solche vulkanischen Gläser aus Magma, das sind Gesteinsschmelzen im Erdinneren, bilden können, müssen beim Austritt des Magmas, das dann als Lava bezeichnet wird, ganz bestimmte Eigenschaften und Bedingungen vorliegen. Die ausfließende Lava muss zur Bildung von Glasstrukturen eine sehr zähe Konsistenz haben, nur einen geringen Anteil an flüchtigen Bestandteilen wie Wasserdampf oder Kohlendioxid beinhalten und zudem muss eine sehr schnelle Abkühlung erfolgen. Solche Bedingungen liegen z. B. vor, wenn heiße silikatreiche Lava auf kaltes Wasser trifft und die Schmelze schlagartig erstarrt. Wegen der rasanten Abkühlung können sich keine Kristallstrukturen ausbilden, es entstehen natürliche Gläser.

Die Zähflüssigkeit der Lava ist vom Kieselsäuregehalt der Lava abhängig. Je höher dieser Gehalt ist, desto zähflüssiger ist die Lava. Perlitgestein als Aluminiumsilikat hat einen SiO₂-Anteil von über 70 Gew.-%. Im Gestein sind etwa 2 bis 5 % Wasser chemisch eingebunden. Diese Eigenschaften bestimmen auch die Verwendung von Rohperlite. Rohperlite werden nach mechanischer Aufbereitung als Schlackenbinder in der Metallurgie, als Flussmittel in Schmelzen und als Rohstoff zur Herstellung von geblähter Perlite verwendet.